Finnland-Austausch 2022

Vom 26.08. - 03.09. fuhren wir mit 17 Schüler:innen des Stadtgymnasiums Detmold nach Finnland.
Morgens um 6:15 Uhr trafen wir uns am Stadtgymnasium. Von dort aus ging es mit dem Bus zum Flughafen Hannover. Wir erreichten um 10:00 Uhr den Flughafen und hatten zwei Stunden Zeit, uns die Zeit zu vertreiben. Um 12:40 Uhr stiegen wir in das Flugzeug nach München. Wegen eines Unwetters verspätete sich der Flug nach Helsinki um eine Stunde. Vom Flughafen Helsinki ging es um 20:00 Uhr weiter zum Hotel Arthur. Hier übernachteten wir in 4- und 5-Bett-Zimmern. Eine Gruppe übernachtete sogar in einer kleinen Wohnung. Am darauffolgenden Tag gab es um 8:00 Uhr ein Frühstücksbuffet im Hotel, wo wir erste finnische Spezialitäten kennenlernten, z.B Karjalanpiirakka, ein gefülltes, herzhaftes Gebäck. Eine Stunde später trafen wir uns zu einer sehr interessanten Stadtführung auf Englisch. Helsinki besticht durch eine umwerfende Bibliothek, die nicht nur mit Büchern ausgestattet ist, sondern auch mit Spielkonsolen, Foto- und Tonstudios, Nähmaschinen und vielem mehr. Dort findet man alles, was man im Alltag benötigt. Zum Mittagessen besuchten wir das Schnellrestaurant „Friends&Brgrs“. Um 14:00 Uhr sammelte uns der Reisebus ein und setzte uns fünf Stunden später an der Schule in Savonlinna ab.
Savonlinna liegt im Osten Finnlands, nahe der russischen Grenze. Die Stadt verteilt sich auf mehrere Inseln und gehört zur finnischen Seenplatte. Sie hat 33.611 Einwohner und ist die Partnerstadt von Detmold. An der Schule empfingen uns unsere aufgeregten Austauschschüler:innen. Es war ein großes Gewusel, den eigenen Koffer und den/die Austauschpartner:in zu finden.

In Finnland gibt es die Tradition, in die Sauna zu gehen, was für uns ziemlich ungewöhnlich war. Manche gingen, als sie bei den Gastfamilien angekommen waren, direkt in die Sauna. Alle Austauschschüler:innen besaßen ein kleines Cottage am Wasser oder/und im Wald. Jede/r deutsche Schüler:in besuchte im Verlauf der Woche das Cottage der Gastfamilie. Das besteht oft aus großen Grundstücken mit einem Wohnhaus und einem zweiten, kleineren Haus - der Sauna. Am Sonntag war für jede/n Austauschschüler:in Familientag, an dem man die Gastgeber:innen und die Stadt besser kennenlernen konnte. Einige gingen schwimmen, in den unglaublich vielen Seen, die Savonlinna umgeben. Andere machten Fahrradtouren oder entspannten einfach. Die ganze nächste Woche war Schule angesagt. Jeden Tag gab es zusätzlich noch eine Besichtigungstour.

Das Schulsystem unterscheidet sich sehr von dem in Deutschland. Die Schüler:innen sitzen nur an Einzeltischen. Die Schulen sind unterteilt in 1.-6. und 7.-9. Klasse. Danach gehen die Schüler:innen aufs College. Die Schule in Savonlinna beginnt häufig erst um 10:00 Uhr, selten um 8:00 Uhr beziehungsweise 9:00 Uhr. Generell endet die Schule um 14:00 Uhr. Das System ist vergleichbar mit einer Ganztagsschule in Deutschland. Daher hatten die Austauschschüler:innen manchmal auch bis 16:00 Uhr Schule. Nach 45 Minuten gab es immer eine 15-minütige Pause, es sei denn, man hatte Hauswirtschaftslehre oder Sport, dies dauerte 2 Stunden ohne große Pause. Die Schüler:innen gingen in der Pause nach draußen oder aßen kostenlos in der Mensa.

Am Montag trafen wir uns, wie jeden Tag, an der Schule, dort gab es eine Schulführung. In Finnland gibt es so eine Art Hauswirtschaftslehre. Dort lernen die Finnen kochen, backen und putzen. Zusätzlich gibt es Handwerksunterricht. Die Schule ist in einem großen Keller mit Handwerksmaschinen und Werkzeugen ausgestattet. Um 10:00 Uhr gab es eine Stadtrallye. An jeder Station, an der wir vorbeikamen, mussten wir ein Foto, passend zum Thema machen, z.B an der Kirche betende Personen darstellen. Zwei Stunden später trafen sich alle an der Burg Olavinlinna, wo wir eine englische Führung durch die Gemäuer erhielten. Später bummelten manche durch die Stadt, andere gingen nach Hause.

Am Dienstag besuchten wir das Rathaus, wo wir als erstes in der Rathausmensa aßen. Der Bürgermeister erzählte uns viel über die Wirtschaft und Geschichte Savonlinnas & Finnlands. Dazu durften wir Fragen stellen. Savonlinnas größte Wirtschaftsfaktoren sind die Forstwirtschaft und der Tourismus. Anschließend gingen wir in ein Museum, was hauptsächlich über Robben und Schiffe berichtete. Das Highlight bildeten zwei alte Schiffe. Mittwochs besuchten wir ein Museum über Holz und Wald sowie Forstwirtschaft in Punkaharju. Dort aßen wir in einem sehr bekannten und guten Restaurant, das auf sehr langen Zeitraum ausgebucht ist.

Am Donnerstag stand für alle Hauswirtschaftslehre auf dem Programm. Wir haben in kleinen Gruppen mit unseren Partner:innen typisch finnisches Essen gebacken: Korvapuusti (Zimtschnecken). Während die Zimtschnecken im Ofen buken, mussten wir aufräumen und belohnten uns anschließend mit den Backwaren. Das hat allen sehr viel Spaß gemacht. Abends hatten wir die Auswahl: LaserZone oder ein Musical. Die Entscheidung fiel bei allen auf LaserZone.

Am Freitag stand in den ersten beiden Stunden Sport auf dem Stundenplan, dort haben wir finnischen Baseball kennengelernt. Da die „Talvisalon koulu“ als Schule des Jahres gekrönt wurde, gab es eine zweistündige Veranstaltung, in der lange Reden gehalten wurden und der Chor gesungen hat. Dort sangen auch ein paar deutsche Austauschschüler:innen mit ihren Austauschpartnern zusammen. Im Anschluss machten wir mit einem historischen Schiff eine Stadtrundfahrt. Abends gab es ein Abschlussessen mit Hotdogs, Kuchen und den wenigen, noch nicht aufgegessenen Zimtschnecken. Später spielten wir alle in der Turnhalle mit vorhandenen Sportgeräten und Verstecken in der Schule.

Am Samstagmorgen galt es, Abschied zu nehmen. Alle waren sehr traurig. Der Rückflug von Helsinki über Frankfurt und Münster/Osnabrück endete gegen 18:30 Uhr. Ein Bus lieferte uns um 21:30 Uhr am Stadtgymnasium ab, wo unsere Eltern mit vielen neugierigen Fragen auf uns warteten.

Nun freuen wir uns sehr auf den Gegenbesuch 2023 und hoffen, den Finnen einen genauso tolle und abwechslungsreiche Zeit, wie wir sie bei ihnen hatten, bieten zu können. Durch den Austausch und den gegenseitigen Besuch entwickelt sich eine langanhaltende Freundschaft zwischen den Jugendlichen der beiden Partnerstädte. Vielleicht treffen sich einige Schüler:innen ja auch einmal während eines Ferienaufenthaltes wieder…

Svenja Dietzler, EF

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