Festlicher Glanz in der Versöhnungskirche
Detmold. Einen besonders musikalischen Akzent hat das Stadtgymnasium in der Versöhnungskirche gesetzt. Schülerinnen und Schüler nahezu aller Jahrgangsstufen der Europaschule traten mit verschiedenen instrumentalen und vokalen Ensembles sowie solistisch Leistungen auf. Sie stimmten auf Weihnachten mit einem vielfältigen Programm ein, das traditionelle Klänge und moderne Kompositionen miteinander verband.
Den Auftakt machte das Blasorchester „Air vivant“ unter Leitung von Christiane Wortmann mit dem beschwingten Renaissancetanz „La Mourisque“ von Tilman Susato, der mit beeindruckender Präzision und Lebendigkeit erklang. Die rund 25 jungen Musiker bewiesen technisches Können sowie ein Gespür für den rhythmischen Schwung und die elegante Leichtigkeit, die diese Musik erfordert. Die Aufführung von „La Storia“ des zeitgenössischen Niederländers Jacob de Haan (*1959) entfaltete sich wie eine spannende Erzählung und ließ die Zuhörenden durch dramatische Höhepunkte und lyrische Passagen gleiten.
Chor I interpretierte in guter Textverständlichkeit unter Leitung von Michael Schmidt, der die 22 Choristen am Klavier begleitete, den New Gospel „Halleluja, Salvation und Glory“. Beim irischen Weihnachtslied „ Christmas in the Old Man`s Hat“ traten die Männerstimmen von Chor II hinzu und 11 Sänger intonierten den schwungvollen „Christmas Blues“ des EF-Songwriting-Kollektivs, der wohl seine Uraufführung erlebte.
Es erklangen auch solistische Darbietungen, die Michael Schmidt am Klavier begleitete. Mit elegischen Melodien der Querflöte verzauberte Jana Finke die Gäste mit einem Stück aus dem „Reigen seliger Engel“ von Christoph Willibald Gluck. Paula Ott überzeugte auf dem Klavier dynamisch kontrastvoll mit den „Variationen über ein Thema von Paganini“ von Isaak Berkowitsch. Marie Stampfus ließ auf der Querflöte mit dem „Weihnachtsständchen“ von Wilhelm Popp spanisches Kolorit erblühen. Vi Truong brachte auf der Altquerflöte im sonoren Klang das neuzeitliche Stück „Yankele“ von Andrea Goldkuhle zu Gehör.
Im zarten Stimmklang ließen Chor I und die Frauenstimmen von Chor II das Abendlied „O du stille Zeit“ von Caesar Bresgen erklingen, das Ruhe und Besinnlichkeit schenkte. Die Männerstimmen von Chor II verwandelten die Kirche in ein mittelalterliches Kloster mit dem gregorianischen Andventshymnus „Conditor alme siderum“, der homogen und in bester Intonation gesungen wurde.
Chor II erfreute unter Leitung von Michael Schmidt mit dem Gospel „The Lighthouse“ von Ronny A. Hinson, den Annette Schmidt-Högen am Klavier begleitete und gelungene Soloeinlagen von Charlotte Kulow und Leo Bongardt bereicherten. Beim modernen Christmas-Song der a-cappella-Gruppe „Pentatonix“ „That`s Christmas to Me“ bewies der Chor sein Können für dynamische Interpretationen.
Die Big Band unter Leitung von Lukas Pfundt beeindruckte mit dem Schlitten-Song „Sleigh Ride“ von Leroy Anderson im schmissigen und sauber intonierten Zusammenspiel. Mit dem Titel „White Christmas“ von Irving Berlin, der 1947 veröffentlicht und zur meistverkauften Single weltweit wurde, ließ die Big Band mit weich intonierten Klängen von einer weißen Weihnacht träumen. „Frosty the Snow Man“ von Steve Nelson und „Gonna Fly Now“ von Bill Conti füllten energiegeladen den Kirchraum. Das traditionelle Weihnachtslied „O du fröhliche“, das von Michael Schmidt mit den schönsten Harmonien auf der Orgel begleitet und gemeinsam mit dem Publikum gesungen wurde, rundete den stimmungsvollen Abend ab.
Die Schülerinnen und Schüler des Stadtgymnasiums Detmold bewiesen an diesem Abend eindrucksvoll, wie vielseitig und lebendig Schulmusik sein kann.
Besonders beeindruckend war das einfühlsame Spiel der Solisten, die den Stimmungswechseln Tiefe und Farbe verliehen. Die herausragende Klangbalance und das feine Gespür für Dynamik und Ausdruck machten diese Darbietung zu einem unvergesslichen Erlebnis.Besonders hervorzuheben sind die Klarheit der Melodieführung und das harmonische Zusammenspiel der Instrumente, die den Kirchenraum mit authentischem Klang erfüllten und das Publikum mit auf eine Reise in die Zeit der Renaissance nahmen.
Ein großes Lob gebührt nicht nur den jungen Musikerinnen und Musikern, sondern auch ihren Lehrkräften, die mit spürbarer Leidenschaft und hohem pädagogischem Geschick dieses beeindruckende Konzert ermöglicht haben. Das Weihnachtskonzert war ein gelungener Beweis dafür, wie Musik Menschen verbindet und in dieser besonderen Zeit des Jahres für Licht und Freude sorgt.
LZ, Krügler, 2024