Europa einmal ganz anders erleben – Ein Praktikum in Irland mit Erasmus +
Jedes Jahr bekommen einige Schülerinnen und Schüler der Oberstufe die Chance, ein Praktikum im europäischen Ausland zu absolvieren. Ich kann mich sehr glücklich schätzen, eine von ihnen zu sein. Die letzten zwei Wochen des vergangenen Schuljahres (2024/2025) durfte ich in Irland verbringen. Dort habe ich in einer Buchhandlung in Galway gearbeitet.
Aber wie kam es überhaupt dazu?
Grundsätzlich bietet die Schule zwei Optionen an, um ein solches Praktikum möglich zu machen: Entweder über die Stadt mit einer Gastfamilie – hier wird ein Praktikumsplatz vermittelt, und man lernt das Land auf eine ganz besondere Weise kennen. Da ich aber bereits zuvor eine solche Erfahrung in Irland gemacht hatte, entschied ich mich für die zweite Option: Ich habe mir selbst einen Praktikumsplatz gesucht und auch eine Unterkunft organisiert. Dennoch wurde ich bei jedem Schritt tatkräftig von Frau Schnoor unterstützt und durch Erasmus+ gefördert. Die Praktikumsplatzsuche entpuppte sich jedoch als schwieriger als gedacht. Mein Tipp: früh anfangen und mögliche Läden einfach persönlich anrufen oder anschreiben. Letztendlich habe ich einen Platz in Charlie Byrne’s Bookshop in Galway, Irland, bekommen – einem unabhängigen Buchladen, der seit den 1980er-Jahren stetig wächst und heute zu einem echten must visit in Galway geworden ist. Dort warten rund 100.000 Bücher, gebraucht und neu, verteilt auf sechs Räume – ein Traum für jeden Buchliebhaber.
Mein Alltag in Irland
In meinen zehn Tagen durfte ich viele verschiedene Aufgaben übernehmen. Jeden Morgen musste der gesamte Laden mit „Henry dem Hoover“ gesaugt werden. Danach bestand meine Hauptaufgabe im Sortieren der Bücherregale – mal nach Größe, mal nach Alphabet oder nach Genre. Aber kein Tag war gleich: An manchen Tagen habe ich Gutscheine vorbereitet, Preise auf Bücher geklebt oder Tüten gestempelt. Parallel durfte ich auch Kundinnen und Kunden helfen. Besonders spannend war das Gestalten der Ausstellungstische, die regelmäßig erneuert und erweitert wurden. Während meiner Zeit fand ein Filmfestival statt, und ich durfte einen Tisch mit Büchern rund um Film und Kino aufstellen.
Ein weiterer Aspekt, der die Zeit besonders machte, waren meine Kolleginnen und Kollegen. Alle waren sehr nett und hilfsbereit. Außerdem stammten viele aus anderen Ländern wie Spanien, Frankreich oder Polen – so konnte ich mich auch mit ihnen austauschen. Durch meine Entscheidung, nicht in einer Gastfamilie zu wohnen, war meine Zeit außerhalb der Arbeit sehr flexibel. Ich habe Galway erkundet, im Fitnessstudio Leute kennengelernt und Zeit mit neuen Bekannten verbracht. Während es in Deutschland hitzefrei gab, durfte ich das stereotype irische Wetter genießen – viel Regen. Umso schöner waren die sonnigen Tage. Der Park in der Mitte der Stadt war ein wunderbarer Ort zum Abschalten, und am Wochenende gab es verschiedene Aktionen, wie etwa den (Kunst-) Markt.
Ich freue mich sehr, diese Erfahrung gemacht haben zu dürfen, und möchte mich besonders bei Frau Schnoor für ihre große Unterstützung bedanken!
Henriette Westphal, Q2, 2025
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