Ein Besuch am Landgericht Detmold
In der Jahrgangsstufe 9 wird die Rechtskunde-AG am Stadtgymnasium angeboten. Diese findet im ersten Halbjahr statt und dreht sich rund um die Rechtswissenschaft. Die AG wird in Unterrichtsform gestaltet. Außerdem findet nebenbei eine eintägige Exkursion ins Landgericht Detmold statt. Dieses Schuljahr nahmen 16 Schüler:innen teil. Für diese fand am 10. November 2022 die Exkursion statt. Dort gab es einen Verhandlungstermin im Rahmen eines Strafprozesses, es ging nämlich um ein Tötungsdelikt.
Um 9:00 trafen sich die Schüler:innen am Eingang und gingen zusammen in das Gerichtsgebäude. Zuerst gab es eine Personenkontrolle. Nach der Personenkontrolle konnte man in den Gerichtssaal gehen. Dieser Fall ging, wie gesagt, um ein Tötungsdelikt. Dem Angeklagten wurde vorgeworfen, er habe im Januar 2022 im Zuge eines Streits mit der geschädigten Person vor einem Haus in Tötungsabsicht mit einem Messer mehrfach auf den Oberkörper des Opfers eingestochen und habe diesem dadurch lebensgefährliche Verletzungen zugefügt.
Am Anfang wurde der Fall beschrieben und es wurde besprochen, wie es dazu kam. Es wurden viele unterschiedliche Fragen gestellt, was den Fall anging. Nach ca. zwei Stunden wurden die Zeugen einzeln befragt. Zwischendurch gab es Pausen und die Schüler:innen konnten Fragen an Herrn Dr. Wirth (Leiter der AG) stellen.
Ich habe nach der Meinung von zwei Schüler:innen gefragt und wie sie die Exkursion bewerten: ,,Ich fand die Organisation innerhalb des Gebäudes sehr gut, z.B. die Sicherheitsvorkehrungen. Der Besuch im Gericht war sehr spannend und man konnte das Geschehen gut mitverfolgen. Es gab außerdem eine Tafel, wo man sehen konnte, welcher Fall wann dran kommt. Diese ist u.a. dafür da, dass jederzeit jede/r Bürger:in die Möglichkeit bekommt, ein Gerichtsverfahren auf den Zuschauerbänken zu verfolgen. Gut fand ich auch noch, dass die Leute, die dort arbeiten, bereit dazu sind, einem den Prozess zu erklären. In der Pause konnten wir Fragen stellen. Nicht so gut fand ich die wenige Anzahl an Sitzplätzen innerhalb des Raumes. Beim zweiten Fall war es ja so voll, dass Herr Dr. Wirth draußen warten musste.”, teilte mir ein Mitschüler mit. Das ist allerdings hinzunehmen, da der Grundsatz der Öffentlichkeit nur im Rahmen der räumlichen Kapazitäten gilt.
„Ich erachte unseren Besuch am Gericht als sehr gut, weil man sowas nicht immer macht und ich finde es wichtig, dass es eine AG dazu gibt, z.B. für die Leute, die sich dafür interessieren und später Jura studieren wollen. Natürlich dauern die Fälle ganz schön lange, aber ich fand die Erfahrung insgesamt richtig cool. Außerdem sehe ich es positiv, dass es zwischendurch Pausen gab und wir Fragen stellen konnten. Uns hat der Staatsanwalt erzählt, was er bei der Arbeit macht und und das fand ich richtig gut.’’, teilte mir eine weitere Mitschülerin mit.
Der Besuch war ein voller Erfolg und man konnte vieles mitnehmen!
Lilyan Abbass, 9c